Abteilung für Germanistische Linguistik

Die Abteilung für Germanistische Linguistik

Die Abteilung für Germanistische Linguistik ist an der Universität Bonn mit den Lehrstühlen „Germanistische Linguistik“ (Vertetung durch Dr. Dagobert Höllein) und „Geschichte der Deutschen Sprache und Sprachliche Variation“ (Prof. Dr. Claudia Wich-Reif) vertreten.

Gegenstand der Linguistik ist Sprache in all ihren Facetten: Die Gegenwartssprache sowie frühere Sprachstufen, synchrone Zustände und diachroner Wandel, Normen und Regeln sowie Abweichungen und Variationen, die beispielsweise regional- oder altersspezifisch oder durch Mehrsprachigkeit bedingt sein können.

Zwischen Tradition und Moderne 

Methodisch bewegt sich die Arbeit in der Abteilung für Germanistische Linguistik an der Universität Bonn im gesamten Spektrum zwischen Tradition und Moderne: So steht neben klassischen philologischen Analysen alt- und mittelhochdeutscher Handschriften beispielsweise die Arbeit mit umfangreichen digitalen Korpora. Inhaltlich interessieren uns an beiden Lehrstühlen – jedoch aus unterschiedlichen Perspektiven – besonders graphematische, morphologische, syntaktische und lexikologische Fragestellungen. Am Lehrstuhl für „Germanistische Linguistik“ stehen hier besonders die Schriftlinguistik und ihre Schnittstellen im Vordergrund, so beispielsweise im DFG-Projekt „GraphVar – Das Klausurenkorpus“. Die Funktion verschiedener (historischer) Textsorten und ihre Veränderungen durch die Zeit hinweg werden am Lehrstuhl für „Geschichte der Deutschen Sprache und Sprachliche Variation“ untersucht. Außerdem ist die Dialektologie ein wichtiges Forschungsfeld, aktuell besonders im Projekt „Dialektatlas Mittleres Westdeutschland“. Zum Lehrstuhl gehört außerdem die Arbeitsstelle Rheinische Sprachforschung, die sich in Forschung und Lehre mit der Sprache der Region Rheinland beschäftigt.

Studierende tauschen sich aus
© Bernadett Yehdou, Universität Bonn

Unser Personal

Hier finden Sie eine Übersicht über alle Mitglieder der Abteilung für Germanistische Linguistik sowie die ausführlichen Personalseiten.

Studium

Informationen zum Studium der germanistischen Linguistik finden Sie hier.

Forschung

Die unterschiedlichen laufenden Forschungsprojekte unserer Abteilung sowie die Veranstaltungsreihe „Forum Linguistik“ finden Sie hier.


Unsere Veranstaltungen
Vortrag: A.-K. Gärtig-Bressan: Zweisprachige Wörterbücher
via Zoom
18:00 - 19:30
Am 26. November 2024 hält Anne-Kathrin Gärtig-Bressan (Universität Triest) im Rahmen des „Forum Linguistik“ via Zoom einen Vortrag zum Thema „Zweisprachige ...
Vortrag: Andreas Klein (Mainz): Akkusativismus
Rabinstraße 8
18:00 - 19:30
Am 14. Januar 2025 hält Andreas Klein (Universität Mainz) im Rahmen des „Forum Linguistik“ einen Vortrag zum Thema „Akkusativismus – Diatopie und Diachronie ...

Berichte und Aktuelles

BIP-Seminar 2024: Öffentliche Kommunikation

Eine Kooperation der Universitäten Bonn, Breslau, Warschau und Padua

Es war an einem schönen Sonntagmorgen; das Wetter dem April gemäß unbeständig, die Deutsche Bahn dem gleich, mit außerordentlicher Änderung der Wagenreihung; beides für uns keine Überraschungen mehr. Am Bahnsteig 3 des Bonner Hauptbahnhofs begann also, für die meisten von uns Bonner Studierenden, die Reise ins schöne Polen. Anlass dieser Exkursion: das Seminar zum Thema „Öffentliche Kommunikation“, ein Blended Intensive Program, das in Kooperation mit den Universitäten Breslau und Warschau sowie der Universität Padua stattfand. Nach einer circa viermonatigen Phase digitaler Zusammenarbeit kam es im April 2024 zur internationalen Zusammenkunft der Studierenden und Dozierenden der vier Universitäten in Polen. Die nächsten Tage versprachen neben intensiven und spannenden linguistischen Diskussionen vor allem auch kulturell bereichernde Erlebnisse.

Gemeinsam verbrachten wir zuerst zwei Tage im bezaubernden Städtchen Breslau, um danach gemeinsam in die Weltmetropole Warschau zu fahren, wo wir weitere zwei bis drei Tage Aufenthalt hatten. Das Seminarprogramm setzte sich zusammen aus Vorträgen zu einer großen Bandbreite von Themen wie der manipulierenden oder informierenden Wirkung von Werbung, fremdsprachigen Anreden in deutschen Trailern und Unterschieden in den italienischen und englischen Übersetzungen der deutschen Serie How to sell drugs online fast oder auch der potenziell werbenden Wirkung von Nahrungsergänzungsmittel-Verpackungen. Neben diesem diversen, vor allem spannenden linguistischen Input gab es ein kleines Rahmenprogramm, das geführte Stadttouren und -rallys umfasste, aber auch noch ausreichend Zeit bot, die Orte auf eigene Faust zu erkunden. In immer wieder neu durchmischten Gruppen lernten wir so Polen, die polnische Kultur und Küche und auch unsere internationalen Kommilitoninnen und Kommilitonen besser kennen.

Linguistisch und kulturell bereichernd, das ist wohl das Fazit, das man an dieser Stelle zum BIP-Seminar ziehen kann. Sei dies nun informierend oder doch schon manipulierend, die Teilnahme an einem Blended Intensive Program können wir jedem nur ans Herz legen.

(Anna Maria Horn, Clara Odendahl)

wortreich – Wissens- und Erlebniswelt für Sprache und Kommunikation

Eine Exkursion nach Bad Hersfeld

Knapp 20 Studierende trafen sich im Morgengrauen des 6. Juni 2024 am Bahnhof in Siegburg, um ihre Reise ins unbekannte Bad Hersfeld (Hessen) anzutreten. Der Weg führte ins wortreich, die sogenannte „Wissens- und Erlebenswelt für Sprache und Kommunikation“.

Mit 1200 m² Ausstellungsfläche bietet das wortreich viele Möglichkeiten, sich interaktiv auszutoben. Die Ausstellung umfasst über 90 interaktive Exponate, die das Thema Sprache und Kommunikation auf vielfältige Weise – visuell, auditiv und haptisch – behandeln, und ist wie ein Buch mit 11 Kapiteln aufgebaut. In diesen Kapiteln kann man unter anderem Wörter-Basketball mit Buchstaben spielen, Wörter aus Silbenwürfeln bauen, Theater auf der Festspielbühne spielen oder verschiedene Sprachen und Dialekte auf einer Landkarte verorten.

Es gab bei allen Exponaten viel auszuprobieren, zu entdecken und (spielerisch) zu lernen – und das sehr zu Freude derer, die schon gefürchtet hatten, über mehrere Stunden ausführlichen Informationstafeln zur Geschichte des Kommas oder der Rechtschreibreform von 1996 ausgeliefert zu sein. Alle waren sich infolge unseres zweistündigen Besuchs einig, dass man dort gut und gerne noch mehr Zeit hätte verbringen können.

Nach der Ankunft in der Jugendherberge führte unser Weg am Abend in die „Festspielkantine“ rund um die Bad Hersfelder Stiftsruine. Hier ließen wir den Tag mit einem gemeinsamen Spieleabend ausklingen, der ebenfalls ganz im Zeichen der Sprache stand.

Auch am nächsten Morgen blieb den Teilnehmenden ihr wohlverdienter Schlaf zum großen Teil verwehrt. Schon um 07:30 Uhr verließen wir die Jugendherberge, um unsere Rückreise anzutreten. Nachdem wir eine kleine Odyssee hinter uns brachten, die der Deutschen Bahn zu verdanken war, verabschiedeten wir uns auf Gleis 3 des Siegburger Bahnhofs mit tosendem Applaus von unseren Dozierenden Jonas Romstadt, Theresa Strombach und Julia Weiss und dankten ihnen für die phänomenale Organisation dieser spannenden Exkursion!

(Theresa Mausehund, Lorenz Vielhauer)

Sprechen über Sprache – Aktuelle Diskurse und Methoden der Grammatikdidaktik

Ein Workshop der Fachdidaktik Deutsch

Workshop 1: Aktuelle Zugänge zum Kasuskönnen

Bislang wird in der Schule häufig ein Wissen über die Kasus vermittelt, das sich auf das Benennen der einzelnen Kasus, oftmals im Zusammenhang mit Satzgliedern, beschränkt. Im Workshop wurden dagegen das produktive und rezeptive Kasuskönnen (etwa anhand typischer Fehler wie *gib mir mal ein Stift) in den Mittelpunkt gestellt und aktuelle methodische Zugänge zum Kasusgebrauch ausprobiert und reflektiert.

Workshop 2: Kommasetzung – Methoden der Vermittlung

Der Bereich der Interpunktion stellt Schüler:innen immer wieder vor Herausforderungen. Studien belegen, dass es insbesondere das Komma ist, das Lernenden mit Abstand am meisten Probleme bereitet.

Wie diesem Umstand begegnet werden kann, wurde im Workshop diskutiert. Hierzu wurden aktuelle didaktisch-methodische Zugänge zum Erwerb von Kommakompetenz erprobt und reflektiert.


Kontakt

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Anke Weber-Schöpp

Abteilungssekretariat

Raum 1.003

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