Studium, Promotionen, Professuren: Die Partnerschaft mit St Andrews
Die Bonner Komparatistik arbeitet seit langem eng mit der University of St Andrews zusammen. Seit 2018 verbindet beide Universitäten auch eine strategische Partnerschaft. Herzstück der Kooperation ist der gemeinsam ausgerichtete Masterstudiengang German and Comparative Literature.
Die 1413 gegründete University of St Andrews ist die älteste Universität Schottlands und nach Oxford und Cambridge die drittälteste Universität in der englischsprachigen Welt. Gleichzeitig gehört sie in den wichtigsten nationalen Rankings stets zu den besten Universitäten Großbritanniens.
Mit der University of St Andrews verbindet Bonn eine lange Geschichte: Bereits 1913 bezeichnen sich die beiden Institutionen angesichts des 500-jährigen Jubiläums von St Andrews als Schwesteruniversitäten. Genau hundert Jahre später konnte der binationale, vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Studiengang „German and Comparative Literature“ an den Start gehen, bei dem Studierende die ersten beiden Semester in Deutschland und die nächsten beiden Semester in Schottland studieren. Koordiniert wird der Studiengang von der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft/Komparatistik in Bonn sowie dem Department of German der University of St Andrews.
Der Exzellenzstudiengang German and Comparative Literature (M.A./MLitt)
- Studium der Germanistik und Komparatistik im Kontext zweier verschiedener Hochschulsysteme und Fächerkulturen
- Deutscher und britischer Abschluss mit nur einem Masterstudium
- reduzierte Studiengebühren für alle Studierenden (aus UK und EU) sowie DAAD-Vollstipendien
Co-tutelle Promotionen und Professuren
Aus der Zusammenarbeit zwischen der Abteilung für Komparatistik in Bonn und der School of Modern Languages in St Andrews ist mittlerweile eine universitätsweite, institutionelle Partnerschaft erwachsen: Am 17. Dezember 2018 hat die Universität Bonn mit der University of St Andrews ein strategisches Kooperationsabkommen unterzeichnet, das eine weitreichende Zusammenarbeit in Forschung, Studium und Verwaltung vorsieht. Über den ‚Collaborative Research Grant‘ können sich Forschende beider Universitäten auf die Förderung von gemeinsamen Forschungsprojekten bewerben.
Aushängeschilder der Partnerschaft sind neben dem Studiengang das gemeinsame Promotionsprogramm (Co-tutelle-Verfahren) mit aktuell zwei Doktorandinnen aus der Komparatistik sowie die zum Wintersemester 2023/2024 anlaufenden „Joint Research Professorships“. Dabei forschen und lehren Professor*innen aus Bonn und St Andrews über einen Zeitraum von drei Jahren an der jeweils anderen Partnerinstitution und betreuen dort wissenschaftliche Projekte. Als erste Professoren wurden zum 01. August 2023 Seán Allan, Professor of German an der University of St Andrews, als Professor an die Universität Bonn sowie Christian Moser, Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft, an die University of St Andrews berufen.
Forschung
Prof. Dr. Seán Allen (Department of German, University of St Andrews), Prof. Dr. Birgit Münch (Kunsthistorisches Institut) und Prof. Dr. Christian Moser (Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft) verfolgen gemeinsam ein interdisziplinäres Forschungsprojekt zum Thema “Literature, the Arts, and the Transformations of the Public Sphere, 1715–1815”, das im Rahmen eines Collaborative Research Grant gefördert wird und am CERC sowie an dem Transdisziplinären Forschungsbereich ‚Present Pasts‘ (TRA 5) angesiedelt ist. Das Projekt analysiert den Umbau von Öffentlichkeit als Transformation des sozialen Imaginären für die Periode zwischen 1770 und 1815 in Frankreich, Deutschland und Großbritannien (hier mit besonderem Fokus auf die sog. Scottish Enlightenment). Es nimmt dabei verschiedene Untersuchungsebenen in den Blick:
- theoretische Ansätze, die Öffentlichkeit als national beschränkte und agonistische Sphäre zu denken versuchen;
- Tropen und Metaphern, die es erlauben, eine solche nationale und agonistische Öffentlichkeit als Einheit zu denken;
- die neuen literarischen Genres und künstlerischen Formen, die als Träger des national kodierten sozialen Imaginären fungieren und eine solche Rhetorik implementieren;
- literarische Texte, die die Möglichkeiten und Grenzen einer solchen Öffentlichkeit in fiktionalen Experimentalanordnungen ausloten und reflektieren.
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