Uljana Wolf
13. Thomas Kling-Poetikdozentin an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Die Berliner Dichterin und Übersetzerin Uljana Wolf wurde als 13. Thomas-Kling-Poetikdozentin an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn berufen.
Wolf, Jg. 1979, zählt zu den bedeutendsten Lyrikerinnen ihrer Generation. Ihre Werke wurden vielfach ausgezeichnet
Von ihr erschienen zuletzt muttertask (kookbooks 2023) und Etymologischer Gossip (kookbooks 2021, ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch/Essayistik). Sie übertrug Gedichtbände aus osteuropäischen Sprachen und dem Englischen, u.a. von Christian Hawkey, Eugene Ostashevsky, Valzhyna Mort und DMZ Kolonie von Don Mee Choi (Spector Books 2023, nominiert u.a. für den Internationalen Literaturpreis des HKW). Ihre Arbeiten wurden in mehr als 12 Sprachen übersetzt. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Peter-Huchel-Preis (2006), den Adelbert-von-Chamisso-Preis (2016), den Kunstpreis Berlin (2019) und den Preis der Stadt Münster für Internationale Poesie (2019 und 2021).
"Spricht ein Gedicht, wenn es in einer Sprache geschrieben ist, nur diese eine Sprache? Auch, wenn es in einer erfundenen Sprache geschrieben ist? Und wenn es in mehreren Sprachen geschrieben ist, spricht es dann in vielen? Oder auch nur in dieser einen – der des Gedichts?" (Uljana Wolf)
Uljana Wolfs öffentliche Antrittsvorlesung "Ferngespräche mit Muttersprache" fand am Montag, 13. Mai 2024, um 19.00 Uhr im Festsaal der Universität Bonn statt.
Die Laudatio hielt der Literaturwissenschaftler PD Dr. Thomas Fechner-Smarsly.
Das Literaturhaus Bonn veranstaltet ein Begleitprogramm zur Dozentur.
Antrittsvorlesung
Wir laden Sie herzlich ein, die Antrittsvorlesung von Uljana Wolf zur 13. Thomas Kling-Poetikdozentur an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn unter dem Titel »Ferngespräche mit Muttersprache« zu einem späteren Zeitpunkt hier ebenfalls noch einmal digital zu erleben. Grußworte sprachen Prof. Dr. Gernot Michael Müller, Prodekan der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, und Jan Valk, Fachbereichsleiter Literatur der Kunststiftung NRW. Die Laudatio hielt der Literaturwissenschaftler PD Dr. Thomas Fechner-Smarsly.
Seminar: Welche Sprachen spricht das Gedicht? (SoSe 24)
Beschreibungstext der Lehrveranstaltung:
Spricht das Gedicht, wenn es in einer Sprache geschrieben ist, nur diese eine Sprache? Auch, wenn es in einer erfundenen Sprache geschrieben ist? Und wenn es in mehreren Sprachen geschrieben ist, spricht es dann in vielen? Oder auch nur in dieser einen – der des Gedichts? Die immer viele ist? Sieht man die Sprachen immer auf der Oberfläche? Ist Oberfläche eine Sprache? Oder eine Übersetzung? Was daran ist Sprachigkeit –Verfasstheit der Wörter, ihre Materialität? Sind Stimmen auch Sprachen? Geister-Stimmen? Sind Dinge, die durch uns mitschreiben am Text, ob wir es merken oder nicht, auch Sprachen? Diesen Fragen wollen wir uns anhand ausgewählter theoretischer und poetischer Texte und Schreibaufgaben im Seminar nähern.