SKK 2025: Literatur und Grenzen
Der Studierendenkongress der Komparatistik (SKK) findet 2025 vom 29. bis 31. Mai in Bonn statt. Hier findet ihr alle Informationen rund darum.
Ausschreibung
Als Wissenschaft und Methode erforscht und überschreitet die Komparatistik permanent Grenzen - seien sie genrespezifisch, medial oder disziplinär.
In der globalisierten Welt und dicht vernetzten Wissenschaft, deren Grenzen stetig transparenter werden, ist es dennoch elementar, zu reflektieren, wie das Phänomen Grenze gedacht wird. Nach den Themen „Literatur und Transnationalität“ (2023, Bremen) und „Literatur und Exzess“ (2024, Berlin), möchten wir uns mit diesem Schwerpunkt noch einmal der Komparatistik als „Grenzwissenschaft“ nähern und mit euch erarbeiten, wie Vergleich und Grenze zusammenarbeiten. Wie wichtig sind Grenzen für unseren menschlichen Drang zu ordnen und zu kategorisieren und wie schädlich sind sie in unserem Bestreben nach Gleichheit? Haben Grenzen in Teilen einen natürlichen Ursprung oder sind sie per se künstlich und erdacht?
Grenzen waren immer aktuell und werden immer Gegenstand gesellschaftlicher Belange bleiben. Mitnichten beschränkt sich der Begriff dabei auf territoriale Grenzverschiebungen. So wird im Diskurs des Klimawandels und Naturschutzes die Grenze zwischen Mensch und Natur oder Mensch und Tier verhandelt; Barrierefreiheit, Gender Equality und Queerness beinhalten im Wesentlichen Grenzüberwindung und -infragestellung.
Mithin beschäftigen sich etwa die Forschungsbereiche Gender- und Queer-Studies, Postcolonial Studies, Outlaw Studies und Post-Human Studies mit dem Phänomen der Grenze: Literatur selbst ist ein offener Versuchsraum für diese Fragestellungen. Welche literarischen Formen prägt die Beschäftigung mit Grenzen - neben beispielsweise Reise-, Diaspora- oder Exilliteratur? Welche Grenzen sind der Literatur selbst gesetzt, was fällt noch unter ihren Begriff und was nicht?
Politische, geografische, sprachliche Grenzen (z.B. in der Übersetzungsforschung), Fachgrenzen, Epochengrenzen, persönliche und gesellschaftliche Grenzen, die Grenzen des Sag-, Denk- und Beobachtbaren scheinen ihre Integrität aufzugeben und teildurchlässig zu werden, jedoch ohne jemals völlig zu verschwinden. Sie sind notwendig für jegliche Form von Definition: für die Abgrenzung einer Sache gegenüber einer anderen sowie für den Vergleich als Kernmethode unseres Faches, doch liegt uns vieles daran, die dynamischen Prozesse ihrer stetigen Veränderung oder Neukonzeption nachzuvollziehen, um davon ausgehend Inspiration für produktive Ansätze in der vergleichenden Literaturwissenschaft zu bieten.
Literaturhinweise
Aquilina, Mario, Hrsg. The essay at the limits: Poetics, politics and form. London: Bloomsbury, 2021.
Benthien, Claudia. Über Grenzen: Limitation und Transgression in Literatur Und Ästhetik. Unter Mitarbeit von Irmela M. Krüger-Fürhoff. Stuttgart: J. B. Metzler, 1999.
Bhatti, Anil, und Dorothee Kimmich, Hrsg. Ähnlichkeit: Ein kulturtheoretisches Paradigma. Göttingen: Wallstein Verlag, 2021.
Catani, Stephanie. Non-Person: Grenzen des Humanen in Literatur, Kultur und Medien. Unter Mitarbeit von Stephanie Waldow. Boston: Brill, 2020.
Dünne, Jörg, und Andreas Mahler, Hrsg. Handbuch Literatur & Raum. Berlin, Boston: de Gruyter, 2015.
Haque, Syrrina Ahsan Ali. Dialogue on Partition: Literature Knows No Borders. Lanham: Lexington Books/Fortress Academic, 2021.
Hollars, B. J. Blurring the boundaries explorations to the fringes of nonfiction. Lincoln: University of Nebraska Press, 2013.
Pastuszka, Anna. Narrative der Grenze: Die Etablierung und Überschreitung von Grenzen. Unter Mitarbeit von Jolanta Pacyniak et al. Göttingen: V&R Unipress, 2023.
Scanlon, Julie, und Amy Waste, Hrsg. Crossing boundaries: Thinking through literature. Sheffield, Eng: Sheffield Academic Press, 2010.
Stephan, Matthias, und Sune Borkfelt, Hrsg. Interrogating Boundaries of the Nonhuman: Literature, Climate Change, and Environmental Crises. Lanham: Lexington Books, 2022.
Walton, David, und Juan Antonio Suárez, Hrsg. Contemporary Writing and the Politics of Space: Borders, Networks, Escape Lines. Oxford: Peter Lang UK, 2017.
Winko, Simone, Fotis Jannidis, und Gerhard Lauer, Hrsg. Grenzen der Literatur: Zu Begriff und Phänomen des Literarischen. Berlin, Boston: Walter de Gruyter, 2009.
Mögliche Themen/Fragestellungen:
- Grenzen als Methode
- Grenzen zwischen Forschungsdisziplinen
- Grenzen zwischen Medien
- Grenzen zwischen Sprachen
- Grenze als literarisches Thema/Prinzip
Bewerbung:
Euer Beitrag (Vortrag/Päsentation) sollte 20 Min. umfassen. Möchtest du dich bewerben, schicke uns an skkbonn2025@gmail.com folgendes:
- Ein kurzes Abstract mit Literaturübersicht zu deinem Vortrag (Abstract: 300 Wörter)
- Eine Kurzvorstellung zu dir (150 Wörter) - Studien(standort), Interessen, thematische Schwerpunkte, Abschlussarbeiten etc.
Die Bewerbung steht allen Bachelor-, Master- und Promotionsstudierenden an Universitäten des deutschsprachigen Raumes offen. Die Einreichungsfrist ist der 15. Februar 2025.
Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit
Im Rahmen unserer Möglichkeiten möchten wir uns dafür einsetzen, einen barrierefreien Zugang zu den Vorträgen zu gewährleisten. Baulich bietet das Hauptgebäude die Möglichkeit über Rampen und Aufzüge alle Veranstaltungsorte zu erreichen. Darüber hinaus stellen wir bei Bedarf eine:n Gebärdendolmetscher:in für die Dauer der Veranstaltung. Teilt uns das mit der Bewerbung gerne mit. Wir bemühen uns darüber hinaus um eine barrierefreie Gestaltung unserer Kommunikationsmedien.
Wir legen Wert auf Nachhaltigkeit: Die Verpflegung wird vegan sein, der Kaffee stammt aus fairem und nachhaltigem Anbau.
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